DDR. Jürgen Noll
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Achtsamkeit und Entspannung

Achtsamkeit ist die Fähigkeit, den aktuellen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen.

Achtsamkeit ist eine Schulung der Wahrnehmung, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Durch die Praxis der Achtsamkeit lernen wir, unsere Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen bewusst zu beobachten, ohne ihnen zu erlauben, uns zu überwältigen oder zu kontrollieren. Stattdessen können wir sie als vorübergehende Phänomene betrachten und uns auf unsere momentane Erfahrung konzentrieren.

Achtsamkeit lässt sich als Grundhaltung im täglichen Leben praktizieren. Eine einfache Übung ist zum Beispiel, sich komplett auf eine Tätigkeit zu konzentrieren, wie das Trinken einer Tasse Tee. Wir können den Duft riechen, die warme Tasse in den Händen spüren und den Geschmack des Tees genießen, ohne uns von unseren Gedanken oder Gefühlen ablenken zu lassen. Durch diese Art der Konzentration können wir lernen, im gegenwärtigen Moment zu leben und unsere Erfahrungen bewusst zu genießen.

In der Arbeit mit Achtsamkeitsübungen wird immer wieder auf den Atem Bezug genommen, da der Atem eine zentrale Rolle in unserem Leben spielt und uns hilft, uns mit unserem inneren Erleben zu verbinden.

[ Warum ist die Beobachtung des Atems so zentral? ]


Zu den positiven Wirkungen von Achtsamkeit zählen unter anderem die Senkung des inneren Stresspegels, eine Steigerung des Mitgefühls mit anderen, eine Stärkung der Konzentrationsfähigkeit, eine Verbesserung der sozialen Beziehungen sowie eine Stärkung des Immunsystems und des Selbstwertgefühls.

Eine der wichtigsten Auswirkungen von Achtsamkeit ist die Reduktion von Stress. Stress kann eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf den Körper und die Psyche haben und kann zu verschiedenen Erkrankungen führen. Indem man lernt, achtsam zu sein und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, kann man negative Gedanken und Emotionen reduzieren und dadurch den Stresspegel senken.

Weiters kann Achtsamkeit das Mitgefühl mit anderen erhöhen, was zu einer Verbesserung der sozialen Beziehungen führt. Indem man lernt, sich auf die Bedürfnisse anderer zu konzentrieren, kann man eine größere Verbundenheit zu anderen aufbauen und dadurch eine tiefere soziale Interaktion erreichen.

Ein anderer positiver Effekt von Achtsamkeit ist die Steigerung des Selbstwertgefühls und der Selbstakzeptanz. Durch Achtsamkeit lernen Menschen, ihre Gedanken und Emotionen zu akzeptieren und dadurch eine tiefere Verbundenheit mit sich selbst zu erreichen. Indem man lernt, sich selbst zu akzeptieren, kann man auch das Selbstwertgefühl stärken und eine größere Selbstsicherheit erlangen.

Neben diesen allgemeinen positiven Wirkungen können Achtsamkeitsübungen auch spezifisch bei verschiedenen psychischen Erkrankungen helfen. So konnten Studien zeigen, dass Achtsamkeit bei Depressionen, Angstzuständen, Borderline-Erleben, Ess-Störungen, Sozialer Phobie, Drogensucht und Selbstverletzungen eine positive Wirkung hat. Natürlich sollten Achtsamkeitsübungen kein Ersatz für medizinisch indizierte Behandlungen und Therapien sein, jedoch können sie diese unterstützen und begleiten. Indem man lernt, achtsam zu sein und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, kann man negative Gedanken und Emotionen reduzieren und dadurch die Erfolgschancen einer Behandlung erhöhen.


Musik, Töne und Klänge beeinflussen Menschen auf einer tiefen, intuitiven Ebene. Nach dem Sehen ist das Hören unsere wichtigste Sinneswahrnehmung. Bevor wir das Licht der Welt erblicken, nehmen wir bereits im Mutterleib Geräusche über unsere Ohren auf, die ca. viereinhalb Monaten nach der Zeugung schon voll ausgebildet und funktionsfähig sind. Wir lernen die Stimme unserer Mutter von anderen Geräuschen zu unterscheiden und wir entnehmen dem, was hier hören, ob es für uns angenehm oder unangenehm, aufregend oder langweilig, harmlos oder gefährlich ist. Im Gegensatz zu unseren Augen können wir unsere Ohren nicht einfach schließen. Wir hören selbst im Schlaf noch. Dann entscheidet unser Gehirn, welche Geräusche Gefahr signalisieren und eine Reaktion erfordern und welche harmlos sind und daher besser nicht in unser Bewußtsein dringen sollten.

Jedem Menschen ist aus eigener Erfahrung bewusst: Klänge können die Stimmung verändern, entspannen oder anregen. Jeder kennt Musikstücke oder Geräusche, die ganz unmittelbar eine innere Reaktion hervorrufen. Rhythmische Musik regt uns an und reißt uns mitunter geradezu mit, während langsame, sanfte Klänge eher beruhigend und entspannend auf uns wirken. Manche Stücke lassen uns melancholisch werden, andere wiederum machen uns fröhlich und holen uns aus einer trüben Stimmung wieder heraus.

Gleichzeitig sind Töne auch ein Kommunikationsmittel. Sie erlauben es, uns auf einer Ebene mitzuteilen und zu verständigen, die Worten alleine nicht zugänglich ist. Die hauptsächliche Kommunikation mit unserer Umwelt mag zwar in Form von Sprache erfolgen. Doch wesentlich unmittelbarer als durch Worte lassen sich Emotionen durch Musik und Klänge zum Ausdruck bringen. Musik kann die logischen und analytischen Filter des Verstandes umgehen und so einen direkten Zugang zu tiefliegenden Gefühlen und Leidenschaften herstellen. Sie ruft oftmals Erinnerungen an zurückliegende Ereignisse ins Gedächtnis zurück oder spricht unausgelebte Bedürfnisse der Gegenwart an.

Letztlich fokussieren und steuern Klänge unsere Aufmerksamkeit und unterstützen damit sehr einfach und effektiv jede Achtsamkeitspraxis. Klangsitzungen unterstützen Sie, immer tiefer in Ihre innere Aufmerksamkeit zu tauchen und in der Ruhe die Verbindung zur eigenen Lebendigkeit stärker zu spüren. Für viele Menschen ist dies stärkend und wird als unterstütztend für Selbstheilungsprozesse empfunden.

Der Einsatz von Duftstoffen bzw. Aromen ist ein weiteres Hilfsmittel zur Förderung von körperlichem und emotionalem Wohlbefinden. Dazu werden ätherische Öle aus Pflanzenextrakten gewonnen und diese können auf verschiedene Arten angewendet werden, z.B. durch Einatmen, Einreiben oder Zugabe zu Bädern. Ätherische Öle stimulieren Duftrezeptoren in der Nase, die Signale an das Gehirn senden und emotionale Reaktionen auslösen. Bestimmte Düfte können nach der Erfahrung vieler Menschen die Entspannung fördern und Stress reduzieren sowie positive Emotionen stimulieren und die Stimmung heben.

Wissenschaftliche Studien zum Einsatz von Klängen und Duftstoffen sind derzeit noch begrenzt, aber es gibt Hinweise auf ihre positiven Auswirkungen auf Stress, Angst und Schmerz. Die genauen Wirkungsmechanismen beider Methoden erfordern jedoch weitere Forschung.


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